Der Countdown läuft
Erst waren es noch Monate, nun ist es fast soweit: Am kommenden Wochenende werden wir unser vierbeiniges Familienmitglied begrüßen können. Ich bin schon sehr gespannt: Wie er reagieren wird, wenn er mich das erste Mal sieht? Wie er sich einleben wird? Was er wohl schon kennt und was noch nicht? Wie schnell er Vertrauen fassen wird? Bisher haben wir nur Fotos und eine kurze Beschreibung von ihm und das kam so:
Bereits im Dezember hatte ich Lena nach dem Link zur Facebookseite des Tierheims von Radauti in Rumänien gefragt und ein bisschen durchgeschaut, dort und auch auf anderen Seiten, aber noch ohne wirklich konkret zu werden. Im Februar dann wollte ich es zum Vorfreuen konkreter: Sind in diesem Tierheim Hunde, die ich mir für uns als tierische Gefährten vorstellen kann? Ja, die gibt es dort! Am besten gefiel mir Bonito. Ein süßer Kerl! Ich schaute immer wieder, ob er denn noch da ist und lange Zeit war er das auch, aber Ende Mai / Anfang Juni waren seine Fotos verschwunden: Scheinbar war er nun schon vergeben. Lena erkundigte sich für mich, was mit ihm ist und erhielt die Auskunft, dass er nach Großbritannien ausgereist ist. Von einer anderen Inhaberin eines Tierschutzvereins, die auch Hunde von dort vermittelt, erhielt sie den Vorschlag, ob Marcia nicht was für uns wäre? Aber sie war Wolfgang zu groß, wir wünschten uns einen kleineren Vierbeiner.
Ich ging wieder auf die Suche – gerade als einige neue Hunde vorgestellt wurden. Einer davon gefiel uns besonders: Dandy, ein weißer Wuschel. Aber es war noch zu früh zum Reservieren – und Dandy schnell weg. Dann viel meine Wahl auf Lian, den ich auf den 2. Blick auch seeehr süß fand: Er wird auf 2 – 3 Jahre geschätzt, als freundlich und süß beschrieben und scheint nicht all zu groß zu sein, klein/mittel-groß war die Angabe. Er war Ende März 2020 ins „radauti public shelter“ gebracht worden. Ich guckte immer wieder, ob er als „reserved“ gekennzeichnet wurde.
Endlich waren es weniger als 4 Wochen zu seinem möglichen Ankunftstermin bei uns und er war scheinbar immer noch zu haben. Ich schrieb Lena und bat sie nachzufragen, ob er was für uns wäre. Gespannt wartete ich auf die Antwort, die am Abend des darauf folgenden Tages zusammen mit einem süßen Foto von ihm kam: Er ist noch da! Ein bisschen schüchtern, aber leicht mit ihm zu arbeiten hieß es. Das klang perfekt für uns: Ich bat Lena ihn für uns reservieren zu lassen. 3 Tage später, genau 3 Wochen vor seiner Abreise, kam die Bestätigung, dass er für uns reserviert wurde! Ein tolles Gefühl: Seitdem wissen wir auf wen wir uns freuen dürfen und dass wir ihn Paco nennen werden. 😀
Ich erhielt von Lena noch Infos zur Übergabe: Ein Panik- oder Sicherheitsgeschirr und eine Transportbox mitnehmen. Denn dem Hund wird gleich im Transporter das Geschirr angelegt und er wird darin in die mitgebrachte Box umgeladen. So erhält man ihn dann bei der Abholung zusammen mit den Unterlagen. Lena erzählte auch noch etwas zum weiteren Ablauf: Als nächstes werde ich den Ankunftstag erfahren, dann, später, wenn die Route feststeht, den Treffpunkt und ca. 12 Stunden vorher die voraussichtliche Ankunftszeit, die ggf. noch korrigiert wird, wenn sich z. B. wg. Stau, Grenzkontrollen oder Sonstigem Verzögerungen ergeben.
Ca. 10 Tage vorher dann die erste der Infos: Lian wird am 14. August in Rumänien wegfahren und dann, je nach Verkehrslage, am 15. oder 16.8. bei uns ankommen. 😀
Ein bisschen ist bis dahin noch zu tun: Süßigkeiten und Putzmittel in der Speis nach oben räumen, mit Jakob seine Spielsachen aufräumen, Futterplatz herrichten, Hundedecken und Hundehandtuch waschen, aus einer alten, eher harten Matratze einen Hundeplatz basteln, letzte Besorgungen wie z. B. Futter und Kauartikel, noch eine Kanutour unternehmen und vielleicht doch vorsichtshalber noch eine Kindersicherung am Putzmittelschrank anbringen. Einen Frosch mit Fächern, der mal in Jakobs Kinderzimmer hing, hängt nun im Gang und ist anstatt mit Stofftieren mit Hundesachen gefüllt.
Ich erwische mich dabei, dass ich noch manchmal plane, ohne daran zu denken, bis dahin Hundebesitzer zu sein. Dann fällt mir ein: Halt! Wie mache ich das mit Paco? Kann ich ihn bis dahin schon entsprechend alleine lassen? Fährt er gerne im Auto mit? Wie ist es mit Spaziergängen in unbekannter Umgebung? Manches kann ich für die erste Zeit aus meinem Kalender heraushalten. Für andere Dinge habe ich vorsichtshalber meine Mutter gebeten, ob sie hier notfalls einspringen kann. Bestimmt ist es bald Routine für mich, auch Paco mit einzuplanen. 🙂
Ich freu mich schon mitzuerleben wie Paco nach und nach Vertrauen fassen und lernen wird, wie das Leben bei uns funktioniert. Und ich freue mich darauf, ihn dabei und sein restliches Leben lang als sein „zweibeiniger Leithund“ zu begleiten.